Das Fachwerk war durch Eingriffe in die Struktur instabil geworden. Es waren Schornsteine bis in den Keller abgerissen, Dachöffnungen nicht geschlossen und die massive Kellertreppe entfernt worden. Auch einzelne ausgemauerte Gefache im Inneren des Hauses und die Fußschwelle aus Eichenholz an der Ostseite des Gebäudes waren nicht mehr vorhanden.
Auch das Grundstück befand sich auch in einem schlechten Zustand. Der Garten war eine Müllhalde. Mehrere große Obstbäume waren gefällt worden.
Das Haus steht in einer kleinen Straße und ist eines von drei gleichen Siedlungshäusern, die um 1906 errichtet wurden. Auf Grund des einfachen Fachwerks (Nadelholz, ca. 12 x 12 cm starke Hölzer) wurden die Häuser damals verkleidet, z. B. mit Asbest- oder Bitumenschindeln und auch mit Betonplatten.
Das Haus sollte wieder eine Verkleidung erhalten (als Wetter- und Wärmeschutz).
Lange wurde nach einem geeigneten Material gesucht; in den umliegenden Städten wie Celle und Wolfenbüttel sind (Nähe zum Harz) viele Häuser verschindelt, jedoch in der Regel mit kleinen Schieferplatten. Die zur Ausführung gekommene Verschieferung ist eine „gestalterische Erfindung“.
Zum Grundriss: Es gab keine waagerechte Trennung mehr im Haus, sondern eine senkrechte (1/3 ca.) mit zwei separaten Zugängen. Die kleinere Einheit wird nur über zwei Ebenen erreicht, die große Wohnung hat das Dach als Atelier.
Der vorgegebene Grundriß wurde erhalten.
Konsequenzen: z. B. ist das Bad genauso groß wie das Gästezimmer und das Wohnzimmer im Erdgeschoß. Es wurden neue Durchblicke durch raumhohe Innentüren und „fließende Räume“ (Küche – Essraum – Wohnraum – Flur im EG zum Beispiel) erreicht. Die vorhandenen alten Steine wurden wieder eingebaut und auch im Inneren als sichtbares Mauerwerk belassen. |