Situationsbeschreibung
Die durch die britischen Streitkräfte genutzten Flächen wurden im Oktober 1994 dem Bund übergeben. Der Plangebiet zeichnet sich durch eine - entlang der Wilhelmstraße in Berlin-Spandau - symmetrisch angeordnete Kasernenbebauung aus den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts aus. Durchsetzt ist das gesamte Areal mit unterschiedlichen Funktionsgebäuden aus verschiedenen Entstehungszeiten. Ein großes Munitionslager bildet den Abschluss im Norden. Planungsziel und Arbeitsansatz zugleich ist eine Neuordnung des gesamten Bereiches. Dies ist planerisch im Zusammenhang mit der in unmittelbarer Nähe gelegenen ehemaligen Brooke-Wavell-Kaserne zu sehen. Die Überplanung dieser Bereiche soll übergreifende, erkennbare städtebauliche Strukturen entwickeln und eine Nachverdichtung mit Wohnungsbau vorsehen. Im Gebiet gibt es diverse nicht oder untergenutzte Flächen (Exerzierplätze, Garagen, Tankstellen, das Munitionslager u. a. m.), die sich als Standort für den Neuau Wohnungen eignen.

Planerische Vorgehensweise
Auf der Grundlage der vorgenommenen Bestandsaufnahme bzw. der bereits vorliegenden Untersuchungen (vgl. Die Bedeutung der Flächen des ausländischen Militärs, der ehemaligen NVA und des ehemaligen MfS für die Stadtentwicklung in Berlin. Vorschläge für die Flächennutzungsplanung, Auszug: Standorte im Bezirk Spandau von Berlin, Februar 1993. Urbanplan im Auftrage der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz), zusammen mit den und Bestandserhebungen des Auftraggebers und des Bauministeriums, hier Wohnungsbaufürsorge, (vgl. Ergebnisse der Arbeitsgruppe 'Nachnutzung der von den ausländischen Streitkräften genutzten Liegenschaften'. OFD Berlin) wurden Prämissen für die Planung durch diesen städtebaulichen Vorentwurf entwickelt. Planungsziel war die funktionale und stadträumliche Überwindung der Isolation der Kaserne. Der Bereich soll über seine Grundstücksgrenzen hinaus zu einem urbanen Stadtteil mit vielfältiger Nutzungsmischung werden. Dazu gehören neben dem neuen Wohnraumangebot auch die Schaffung von qualitätvollen Wohnfolgeeinrichtungen, die Nutzung der bestehenden Kasernengebäude, der Umbau und die Anbindung von neunen Dienstleistungseinrichtungen an das Umfeld und nicht zuletzt eine "Vernetzung" mit dem neuen Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Brooke-Wavell-Kaserne an der Schmidt-Knobelsdorf-Straße.

Planungs- und Durchführungsinstrumentarien
Die Klärung des städtebaulichen Konzeptes ist einer der Schwerpunkte des für die vorgeschlagene Bebauung erforderlichen Bebauungsplanverfahrens. Im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung ist der in rede stehende Bereich als Wohnbaufläche mittlerer Dichte dargestellt. Störfaktoren für eien Nachverdichtung mit Wohnungsneubau sind nicht erkennbar. Da die einheitliche Verfügbarkeit des Areals gegeben ist, ist der Einsatz weiterer bauplanungsrechtlicher Instrumente nicht erforderlich.

Rahmendaten
Bruttofläche: 90.000 qm
GFZ: 0,8 bis 0,9
Wohnungen insgesamt: 600 bis 650
Bedarf an
Kitaplätzen: 100
Grundschulplätzen: 110

 
Projekt

Ehemalige Kaserne
städtebaulich-architektonisches Gutachten
Wilhelmstraße 21 - 30
Berlin-Spandau
2/1995
 


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