Aus: Wolfsburger Zeitung, 1996
(tas)
Umfangreicher Architekturführer zu den baulichen Besonderheiten Wolfsburgs erscheint im Januar
Thömmes ließ nicht locker: Gesicht der Stadt hat 80 Seiten
"Wolfsburgs charismatische Architektur wird jetzt mit seinen wesentlichen Bauwerken in einem
handlichen Führer vorgestellt. Das Werk ist im Manuskript fertig gestellt und wird zur Zeit
gedruckt. Sein Entstehen ist der Privatinitiative von Architektin Cornelia Thömmes zu verdanken.
Wolfsburg ist eine Stadt des 20. Jahrhunderts und wie kaum ein anderer Ort von moderner
Architektur geprägt. Alvar Aalto, Titus Taeschner, Gerhard Langmaack – die Liste namhafter
Architekten, die ihr Erscheinungsbild beeinflussen und verändern, ist lang.
Was bisher fehlte, war eine Architekturführer, der Namen nennt, Fakten zeigt, Orte aufführt
und Geschichte erzählt. „Ich habe alle wichtigen Institutionen angesprochen, aber keine
wollte das Projekt finanziell unterstützen.“
Cornelia Thömmes war zwar ein wenig enttäuscht über das mangelnde Kultur-Engagement.
Weil aber Wolfsburgs Bausubstanz so einmalig ist, finanzierte sie das Projekt ohne fremde
Hilfe. Die Lorbeeren ihres Erfolges braucht sie nur mit zwei emsigen Helfern zu teilen.
Stadtbildpfleger Wolfgang Wittig war Initiator, Heinrich Heidersberger steuerte sämtliche
Fotos bei. „So können wir eine klare und architekturgemäße Ästhetik bieten“, betont Thömmes.
Neben Fotos beinhaltet das rund 80 Seiten starke Bändchen im Stadtplanformat auch
Zeichnungen der Gebäude und erläuternden Text. „Wir wollen bei einem möglichst breiten
Publikum Interesse für die städtebauliche Besonderheit Wolfsburgs wecken“ sagt Thömmes.
Die Orientierung ist denkbar einfach. Klappt man die Buchdeckel auf, findet man zwei Karten.
Auf der vorderen sind alle 52 aufgenommenen Bauten mit Zahlen auf einem Stadtplan verzeichnet.
Die hintere zeigt einen Rundgang zu besonders schönen Innenhöfen des Zentrums.
„Wir hoffen, daß dieses Buch auch an Besucher Wolfsburgs verkauft wird“, sagt Thömmes mit
Blick auf die Gäste, die zur EXPO erwartet werden. Für den Gruß in die Heimat ist eine
austrennbare Postkarte in den Umschlag geheftet. Die Federzeichnung von Stadtbildpfleger
Wittig zeigt das Kulturhaus.
„Als einziges Aalto-Haus hat es eine Feuerstelle“, verweist Thömmes auf die architektonische
Attraktion und hofft, daß anläßlich des 100. Geburtstags des Architekten nächstes Jahr
viele Interessierte nach Wolfsburg kommen."
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